7. Münchener Kontaktstudium

erschienen 2004

hrsg. von Eva Schlotheuber u.a.
Denkweisen und Lebenswelten des Mittelalters
»Münchner Kontaktstudium Geschichte, Band 7«
Herbert Utz-Verlag, München 2004
198 Seiten - 14,50 €
ISBN 3-8316-0412-6

Der vorliegende Berichtsband in der Reihe der Münchner Universitätsschriften gibt die Vorträge wieder, die am 6./7.10.2003 den Kern der siebten Folge des Kontaktstudiums für Geschichtslehrer am Münchner Historicum bildeten. Angereichert durch Bild- und Textmaterialien, bibliographischen Angaben zur aktuellen Forschung sowie Internetlinks gibt der handliche und gut lesbare Band einen Einblick in die Werkstatt der Geschichtsforschung inbezug auf das Frühe, das Hoch- und Spätmittelalter. Daß erneut das Mittelalter in den Focus genommen wurde, hat damit zu tun, daß seit Stefan Weinfurters Analyse (1997) und dem Fachkongreß des Geschichtslehrerverbandes in Quedlinburg (1999) der Rechtfertigungszwang eher zugenommen hat, Themen aus dem Forschungsbereich exemplarisch in den Lehrplänen abzusichern: "die durch die vorgezogene altersgerechte Vermittlung bedingte Vereinfachung wird dem Fach und den 1000 Jahren zwischen 500 und 1500 in keiner Weise gerecht und bietet auch keine ausreichende Grundlage für ein Geschichtsstudium“ (Knut Görich). Die weiteren Fachbeiträge ranken sich um die Stichworte "Einheit der lateinischen Welt" (Rudolf Schieffer), "Adel in Bayern" vom 10.-12.Jhdt. (Hubertus Seibert), "Lehenswesen" (Jürgen Dendorfer) , "Bilderchronik" der Romfahrt Heinrichs VII. (Knut Görich), "die mittelalterliche Mentalität am Beispiel des 1. Kreuzzugs" (Wolfgang Giese), "Kulturtransfer" zwischen christlichem Abendland, der arabisch-islamischen Welt und den Kreuzfahrerstaaten (Gertrud Thoma), "Jan Hus und Jean Gerson" als Reformer des 15. Jhdts. (Eva Schlotheuber), "Alltagsgeschichte" in mittelalterlichen Monatsbildern (Martina Giese), "Tafelfreuden und Tischzucht" (Jan Keupp) und "Mohren und Möhrinnen"– die Darstellung schwarzafrikanischer Menschen im Hoch- und Spätmittelalter (Claudia Märtl).

Die Einzelbeiträge sind anschaulich illustriert und geeignet, die Schwerpunktplanung einer Unterrichtssequenz zu Themen der "langen, fast tausendjährigen Geschichte des Mittelalters für den Geschichtsunterrichts zu erleichtern. Die (bisher) 7 Berichtsbände über das Münchner Kontaktstudium für Geschichtslehrer sind auch geeignet, das selbständige Arbeiten im Fach Geschichte in der gymnasialen Oberstufe (Referate, Facharbeiten) zu begleiten. Sie können direkt geordert werden über das Internet unter www.utzverlag.de, die älteren Bände 1 – 5 (1997 – 2001) können in Einzelexemplaren beiWilli Eisele (vorsitzender@bglv-ev.de) angefordert werden.

Willi Eisele, OStD
Landesvorsitzender des Bayer. Geschichtslehrerverbandes (BGLV e.V.)
und der Landesfachgruppe Geschichte/Sozialkunde im bpv